Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

Zwingerhusten - Seite 1

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Artikel von: DVM Dagmar Kriegler, DSSV Verbandstierarzt

Was ist das eigentlich und wie kann ich meine Hunde schützen?

Das als Zwingerhusten bezeichnete Symptombild ist ein Komplex aus verschiedenen viralen und bakteriellen Infektionen

der oberen Luftwege. Die Bezeichnung Zwingerhusten ist schon deswegen irreführend, weil sich die Erkrankung nicht nur auf

Zwingerhunde beschränkt, sondern jeder einzeln gehaltene Haushund ebenso davon betroffen sein kann. Die richtige

Bezeichnung wäre eine ansteckende Entzündung des Kehlkopf-Luftröhren und Bronchienbereiches (infektiöse

Laryngotracheobronchitis). Die Erkrankung verläuft meist mild, ohne Fieber und ohne das Immunsystem des Hundes zu sehr

zu schwächen.

Wodurch erkrankt der Hund?

Die auslösenden Virusarten sind von Territorium zu Territorium, von Geschehen zu Geschehen sehr verschieden und

verlaufen je nach Art der Haltung milder (Einzelhaltung) oder schwerer (Gruppenhaltung). In Mitteleuropa ist mit folgenden

Viren als alleiniger oder beteiligter Auslöser zu rechnen:

1.

Parainfluenza-2-Viren (SV-5)

2.

Reoviren

3.

menschliche Influenzaviren Typ A2

4.

Canines Adenovirus 2 (CAV 2) als Laryngotracheitisvirus

5.

Canines Herpesvirus

Alle genannten Viren schädigen die Schleimhäute der oberen Luftwege und bereiten die Wege für mögliche bakterielle

Sekundär (Zweit-) Infektionen vor, wobei besonders der Erreger Bordetella bronchiseptica die Erkrankung erschwert. B.

bronchiseptica ist aber in der Lage, bei einzelnen Ausbrüchen als alleiniger Verursacher aufzutreten.

Wie erfolgt die Ansteckung?

Die Ausscheidung der Viren und Bakterien erfolgt aerogen (über die Luft). Es kommt zu einer gegenseitigen

Tröpfcheninfektion oder Infektion durch direkten Kontakt. Wichtig ist zu wissen, dass die infektiöse Tracheobronchitis sehr

ansteckend ist. Hunde, welche unter Stress oder unter Leistungsanforderung stehen, sind besonders gefährdet. Die

Erkrankung erfasst sehr schnell den gesamten Hundebestand eines Zwingers. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung

bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt zwischen 2 - 30 Tage (je nach auslösendem Virus). Die Ausscheidung des Virus, die

bereits beim klinisch noch gesunden Hund auftritt, kann ganz massiv sein und zur schnellen Ausbreitung der Erkrankung

beitragen. Ein quälender trockener Husten, der anfallsweise auftritt, beeinträchtigt das Allgemeinbefinden und die

Leistungsfähigkeit der Hunde außerordentlich. Auch wenn keine Symptome mehr erkennbar sind, bleibt der Hund über einen

längeren Zeitraum latent infiziert und stellt eine Ansteckungsquelle dar.

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