Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren
Pyometra bei der Hündin - Seite 1
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Vorbemerkung:
Eine Pyometra gibt es auch bei der weiblichen Katze. Nur ist sie dort sehr viel seltener, da fast alle weiblichen Katzen, die
einem Haushalt angehören, kastriert sind. Bei Katzen ist der Verlauf auch meistens weniger akut als bei der Hündin.
Was ist eine Pyometra ?
Eine Pyometra ist eine Entzündung der Gebärmutter. Durch eine massive Eiterbildung ist der Innenraum der Gebärmutter
vollständig Eiter gefüllt. Je nach Ausprägung kann sich die Eiter gefüllte Gebärmutter die Größe wie bei der
Schwangerschaft erreichen.
Die von den Eiterbakterien gebildeten Giftstoffe schädigen die Organe der Hündin so stark, daß die Todesrate ohne
Behandlung sehr hoch ist. Außerdem kann die prall mit Eiter gefüllte Gebärmutter platzen, dann ist die Hündin ohne
Operation verloren.
Vorkommen
Eine Pyometra kann bei allen unkastrierten Hündinnen vor allem in höherem Alter vorkommen. Es besteht keine
Rasseabhängigkeit. Zuchthündinnen, die öfters geworfen haben, scheinen seltener betroffen als unkastrierte Hündinnen, die
nie oder nur einmal geworfen haben. Jahreszeitlich häuft sich das Vorkommen einer Pyometra im Frühjahr / Sommer, eben
ca. 4-8 Wochen nach der Läufigkeit der Hündin. Besonders gefährdet sind Hündinnen, deren Hitze "abgespritzt" wurde, d.h.
die während einer bestehenden Hitze eine Spritze zur Läufigkeitsverschiebung bekommen haben.
Die Ursache für die Erkrankung ist im Ablauf der Brunst des Hundes
zu sehen. Am Ende des Östrus ist die Gebärmutterschleimhaut
(Endometrium) aufgrund des Einflusses von Östrogen in seiner
Abwehrfähigkeit gegen Krankheitserreger herabgesetzt. Gleichzeitig
sind jedoch der Muttermund und Gebärmutterhals (Cervix uteri) für
Keime noch passierbar. Es entwickelt sich eine lokale Infektion. Mit
dem Ende der Brunst schließt sich die Cervix wieder und die
Abwehrkraft der Uterusschleimhaut nimmt zu und es kommt zu einer
Bildung einer eitrigen Flüssigkeit. Die gebildeten Sekrete können die
verschlossene Gebärmutter nicht verlassen und sammeln sich in ihr
an. Typischerweise entwickelt sich die Symptomatik der Erkrankung
drei bis acht Wochen nach Ende der letzten Läufigkeit. Diese Form
wird als geschlossene Pyometra bezeichnet.
Pyometra beim Hund. Mit U gekennzeichnet sind
zwei Uterusschlingen, welche vom Schallkegel quer
angeschnitten wurden.
Ebenfalls ein häufiger Auslöser von Gebärmutterentzündungen ist die
Behandlung von Hunden mit gestagenhaltigen Kontrazeptiva („Pille“)
zur Verhinderung des Eintritts in die Läufigkeit. Wenn die Applikation
des Medikamentes nicht in der Phase der hormonellen Inaktivität der
Hündin (Anöstrus) erfolgt, besteht gleichfalls die Gefahr aufsteigender
Infektionen.