Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

Pyometra bei der Hündin - Seite 2

Copyright © Michael Treude senior 2021. Alle Rechte vorbehalten, siehe Impressum - Optimiert für XGA - Erstellt mit MAGIX Web Design Premium
Zurück Zurück Seite 3 Seite 3

Die Ausbildung einer Pyometra ist ebenfalls eine wahrscheinliche Komplikation, wenn der Hündin im Zuge einer Kastration

die Eierstöcke nicht vollständig entfernt wurden, sondern hormonell aktives Restgewebe im Körper verbleibt. Die damit

verbundene hormonelle Störung verursacht fast zwangsläufig eine so genannte Stumpfpyometra, also eine eitrige Entzündung

des Gebärmutterrests, der bei einer Ovariohysterektomie (Entfernung der Eierstöcke und eines Großteils der Gebärmutter)

übrig bleibt.

Im Zusammenhang mit vom normalen Sexualzyklus abweichend häufig wiederkehrenden Läufigkeiten und verstärkten oder

übermäßig abgeschwächten Scheinträchtigkeitssymptomen besteht ein erhöhtes Risiko der Ausbildung einer Pyometra, da

diese Symptome hinweisend für eine hormonelle Störung sein können.

Grundlage für das Entstehen einer Pyometra ist somit hauptsächlich die Läufigkeit. Während der Läufigkeit (Hitze) ist der

Muttermund über längere Zeit geöffnet und die Gebärmutterschleimhaut gut durchblutet. Bakterien können über die Scheide

durch den geöffneten Muttermund eindringen und finden in der Gebärmutter einen idealen Nährboden zur Vermehrung.

Besonders häufig entsteht eine Pyometra bei jenen Hündinnen, die Hormon (Östrogen) bildende Zysten auf dem Eierstock

haben. Hierbei ist der Muttermund besonders lange geöffnet und bietet wenig Schutz gegen eindringende Keime . Nach einer

gewissen Zeit schließt sich der Muttermund wieder, der gebildete Eiter kann nicht abfließen, die Gebärmutter ist prall gefüllt

mit Eiter. Spätestens jetzt zeigen sich bei der Hündin die typischen Symptome.

Symptome

Als typisches Symptom ist das Auftreten von starkem Durstgefühl und vermehrten Harnabsatz (Polydipsie und Polyurie) im

entsprechenden Zeitraum zu werten. Außerdem zeigen betroffene Tiere häufig Apathie und Fressunlust. Daneben bestehen

teilweise Schmerzhaftigkeiten im Bereich des Abdomens, häufig leiden die Tiere zusätzlich an Durchfall und haben eine

auffällig vergrößerte Vulva.

Im weiteren Verlauf ist oftmals blutig-eitriger, oder auch schokoladenfarbig, häufig übelriechender  Vaginalausfluss

feststellbar - es hat sich eine offene Pyometra ausgebildet. Tiere mit dieser Form der Erkrankung säubern sich für den

Beobachter auffällig häufig den Genitalbereich durch Belecken. Die Diagnose kann meist schon anhand der klinischen

Symptomatik erfolgen, die endgültige Abklärung erfolgt mittels Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung. Bei der

Blutuntersuchung zeigen sich häufig eine Leukozytose mit Linksverschiebung und erhöhte Harnstoffwerte. In einem Großteil

der Fälle sind im abfließenden Sekret Bakterien, hier vor allem E. coli, Staphylococcus intermedius und Streptokokken

nachweisbar.

Die Hündinnen verfallen nach Auftreten der Symptome schnell. Ohne Behandlung können sie wenige Tage nach dem ersten

Auftreten der Symptome sterben.

Kuvasz vomWolfskampe Medizin InfoSeiten