Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

Hüftgelenksdysplasie (HD) beim Hund - Seite 4

Wie wird die Diagnose HD gestellt?

Die Diagnose HD lässt sich anhand von Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks stellen (Abbildungen 1 bis 4).

Sichtbare Veränderungen können an der Gelenkspfanne, am Oberschenkelkopf oder an beiden Knochen

auftreten. Bei jungen Hunden ist gelegentlich nur ein auffällig lockeres Hüftgelenk zu beobachten, bei dem der

Oberschenkelkopf nicht korrekt in der Gelenkspfanne liegt. Aufgrund der Veränderungen auf dem Röntgenbild

werden fünf Schweregrade von HD unterschieden (Tabelle 1).

 Wie häufig kommt HD bei den untersuchten Hunden vor?

Zwischen 1991 und 1994 wurden von den beiden HD-Kommissionen 3749 Hunde untersucht. Die HD-Resultate

sind in Abbildung 5 dargestellt. HD trat bei Rüden und Hündinnen gleich häufig auf, das Auftreten hängt also

nicht vom Geschlecht des Tieres ab. Ein Viertel der untersuchten Hunde wurde als HD-frei, und ein Drittel als

Übergangsform beurteilt. Damit gehörten beinahe 60% der Hunde zu den beiden Graden, die mit gutem

Gewissen zur Zucht verwendet werden können. Mehr als ein Viertel der Hunde wurde als leicht dysplastisch

(HD-Grad C) bewertet, sie sollten nicht oder nur in begründeten Fällen zur Zucht verwendet werden. Rund jeder

7. Hund fiel sogar in die HD-Grade D und E mit ausgeprägten Gelenksveränderungen. Derartige Tiere sind von

der Zucht ausgeschlossen.

Die neueren Daten von der HD-Kommission Zürich aus den Jahren 1995 bis 2000 zeigen einen deutlichen

Rückgang der HD-Häufigkeit und auch des Schweregrades (Abbildung 5). Rund 70% der Hunde können zur

Zucht empfohlen werden. Nur noch jeder 11. Hund leidet an einer mittel- oder hochgradigen HD, was aber

immer noch zu viel ist. Die langjährigen Bemühungen der Hundebesitzer und Züchter beginnen trotzdem

Früchte zu tragen!

Kommt HD bei allen Rassen gleich häufig vor?

Der Anteil dysplastischer Hunde ist bei den verschiedenen Rassen sehr unterschiedlich, die Verteilung ist in

Abbildung 6 dargestellt. Die besten Hüftgelenke wies der Siberian Husky auf, gefolgt von den Collies und den

Belgischen Schäferhunden. Dysplasie frei waren rund zwei Drittel aller Hovawarte, Flat Coated Retriever,

Leonberger und Rottweiler, über die Hälfte der Labrador Retriever und Berner Sennenhunde, die Hälfte der

Golden Retriever, Neufundländer und der Deutschen Schäferhunde, aber weniger als die Hälfte der untersuchten

Boxer. Bei Bernhardinern, sowie English und Gordon Settern lag die HD-Rate bei erschreckend hohen 60-70%.

Durch die intensiven Bemühungen der Züchter in den vergangenen Jahren ist die Zahl dysplastischer Hunde

insbesondere bei den Bernhardinern aber stark zurückgegangen.

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