Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

 Skeletterkrankungen beim Hund - Seite 4

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HOD ist eine Erkrankung der Wachstumszone und der angrenzenden Gewebe. Die betroffenen Hunde sind lethargisch,

wollen nicht spielen oder zeigen eine leichte bis starke Lahmheit und sind überall schmerzempfindlich.

Im Bereich der Wachstumszone wird das Bein aufgeschwollen, warm und schmerzhaft. Es trifft meistens den unteren Anteil

der Speiche (Radius), der Elle (Ulna), und des Schienbeins (Tibia). Selten können auch die Rippen, der Kieferknochen, oder

das Schulterblatt erkranken. Die Veränderungen sind meistens symmetrisch beidseits vorhanden. Die Hunde können

ernsthaft erkranken und zeigen dann Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, und Fieber. Sehr selten sterben betroffene Hunde

wegen anhaltendem Fieber, oder werden wegen den Schmerzen und den schweren Begleitsymptomen euthanasiert.

Mit der klinischen und orthopädischen Untersuchung kann die Verdachtsdiagnose einer HOD gestellt werden und wird dann

mit Röntgenaufnahmen bestätigt und dokumentiert. Die Therapie der HOD beschränkt sich auf Behandlung der

Begleitsymptome wie Schmerztherapie mit Entzündungshemmern und Flüssigkeitstherapie, sowie der Behandlung von

möglichen Druckstellen.

Daneben wird die Fütterung bei schnellwachsenden Hunden auf eine energiereduzierte Diät umgestellt.

Die Krankheit heilt sich in den meisten, unkomplizierten Fällen mit einer guten Prognose von selber aus. In komplizierten

und schweren Fällen ist die Prognose vorsichtig und Hunde müssen auch mitunter euthanasiert werden. Bei den

Weimaranern wird ein spezielles Impfprotokoll diskutiert, da Studien einen positiven Effekt darin sehen.

Quelle: Hundemagazin - Daniel Damur, Dr. med. vet., FVH, Dipl. ECVS, Fachtierarzt für Kleintiere und Chirurgie

Tierklinik Masans Masanserstrasse 143, CH-7000 Chur

Radius Curvus

Wird die Wachstumszone des Knochens, die Epiphysenfuge, in irgendeiner Weise beim jungen Tier verletzt oder beschädigt,

kann sich der Knochen nicht mehr normal ausbilden. Die Wachstumszone kann aber auch bei gewissen Rassen durch eine

angeborene Fehlstellung und der daraus resultierenden ständigen Fehlbelastung mit der Zeit beeinträchtigt werden.

Zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat ist das Wachstum der Knochen am stärksten, da in dieser Zeit 90 % der endgültigen

Gliedmassenlänge erreicht wird. Der Abschluss des Längenwachstums ist etwa am Ende des 11. Lebensmonats mit dem

Schluss der Fugen vollendet. Durch die Verletzung beim jungen Tier kann die Wachstumsfuge aber frühzeitig schließen und

erlaubt dann kein weiteres Längenwachstum mehr. Folglich kann sich der betroffene Knochen verkürzen und eine

Fehlstellung wird sich entwickeln. Bei einzelnen langen Röhrenknochen (wie dem Oberarm- oder Oberschenkelknochen)

kann ein frühzeitiger Verschluss der einen Wachstumsfuge teilweise durch die zweite Wachstumsfuge am anderen Ende des

Knochens kompensiert werden – die Folgen sind dann meistens kaum mehr ersichtlich.

Ganz anders aber verhält es sich am Unterarm. Das Risiko einer Wachstumsstörung ist mit der Speiche (Radius) und der

Elle (Ulna) groß. Diese zwei parallel wachsenden Knochen des Unterarms sind auf ein ausgewogenes Längenwachstum

angewiesen. Ansonsten kommt es bald einmal zu einer deutlichen Achsenabweichung und Fehlstellung der Gliedmaße, die

sehr schnell vom Besitzer festgestellt werden kann. Dazu kommt noch, dass die Epiphysenfuge am unteren Ende der Ulna

eine kegelartige Form hat. Diese Form führt bei einem äußeren Trauma zu einer Quetschung der Wachstumszone und nicht

wie bei anderen Knochen zu einer Fraktur.

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