Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

Vaginitis, Vaginitis juvenilis - Seite 1

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Skript Organ-Block Genitalapparat, 2002

Verena Schärer, Innere Medizin Kleintiere

Erkrankungen der Vagina

Vaginitis, Vaginitis juvenilis

Symptome:

Vaginalausfluss, erkennbar an Verschmutzung der Haare um die Vulva oder an tropfenweisem Ausfluss, mukös bis purulent.

Zudem häufiges Lecken an der Vulva, welche dadurch leicht geschwollen und gerötet sein kann. Es zeigt sich oft eine

Attraktion von Rüden wie bei Läufigkeit. In schlimmeren Fällen besteht zudem Pollakisurie und klammer Gang als

Ausdruck von Schmerz. Prädestiniert sind Junghündinnen vor der ersten Läufigkeit und kastrierte Hündinnen.

Differentialdiagnosen:

Entzündung oder Pyodermie der die Vulva umgebenden Hautfalte: Diese allein verursacht hingegen keinen

Vaginalausfluss.

Urovagina: Harninkontinenz; bei Junghündinnen abklären, ob nicht ein ektopischer Ureter vorliegt.

Schleimhauthyperplasie oder Neoplasie im Bereich der Vagina.

Diagnose:

Vaginoskopie. Benötigt oft eine kurze Allgemeinanästhesie. Schleimhaut gerötet, diffus oder fleckig. Gelegentlich Bildung

kleiner Papeln oder Vesikel. Mukopurulente bis purulente, in schlimmen Fällen fibrinöse Beläge. Im Gegensatz zu Pyometra

ist kein Ausfluss aus der Zervix sichtbar.

Zytologie eines Vaginalabstriches zeigt auf, ob es sich um einen rein entzündlichen Prozess oder um eine Infektion handelt

(Neutrophile mit phagozytierten Keimen). Bakteriologische Untersuchung (Probeentnahme im Bereich der cervixnahen

Vagina)auf pathogene, nicht zur normalen Vaginalflora gehörende oder überwuchernde Keime. Indikation hauptsächlich

hartnäckige infizierte Vaginitis und Rezidiven.

Therapie:

Bei Junghündinnen ohne Infektion heilt die Vaginitis nach Einsetzen der ersten Läufigkeit i. d. R. spontan ab und eine

Therapie ist neben dem Sauberhalten der Vulva-Umgebung nicht indiziert. Im Gegenteil, durch Spülungen mit Antiseptika

oder Antibiotika wird die normale Schleimhautflora verändert und es kann erst recht zur Selektion, Besiedelung oder

Überwucherung mit pathogenen Keimen kommen und dadurch zu einer Verschlimmerung des Zustandes.

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