Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren
Vaginitis, Vaginitis juvenilis - Seite 2
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Vaginalschleimhaut-Hyperplasie, Vaginalprolaps
Auftreten zu Beginn der Läufigkeit im Proöstrus und Östrus. Abnorme Ödematisierung und Verdickung der
Vulvaschleimhaut. In schwergradigen Fällen Vorfall von Schleimhaut aus der Vulva in zunehmendem Umfang. Anfänglich
besteht der Vorfall nur im Sitzen oder Liegen. Im weiteren Verlauf wird er permanent und die Schleimhaut berührt den Boden,
was zu Entzündung, und infolge Erosion zudem zu sekundärer Infektion führen kann. Der Prolaps verschwindet nach Ende
der Läufigkeit spontan, wird jedoch oft mit jeder Läufigkeit massiver und schließlich durch Gewebsinduration infolge
chronischer Entzündung irreversibel. Therapie in geringen Fällen ohne Schleimhautvorfall nicht nötig. In schweren und
irreversiblen Fällen chirurgisch. Die Therapie mit Gestagenen ist an sich ebenfalls wirksam, greift jedoch in den
Hormonzyklus ein und kann die Entstehung einer Pyometra verursachen. Wegen der Rezidiven ist die Kastration anzuraten.
Von Zuchtverwendung ist abzuraten wegen familiärer Häufung des Problems.
Vaginale Neoplasien
Kolbenartige, oft gestielte gut begrenzte derbelastische Neoplasien, welche mit der Zeit die gesamte Vagina ausfüllen und
prolabieren, ähnlich eines Vaginalprolalpses. Meist handelt es sich um benigne Polypen, Lipofibrome oder Fibrome. Therapie
chirurgisch.
Maligne Neoplasien selten.
Transmissibler venerischer Tumor (Sticker Sarkom)
Ausschließlich durch direkten Schleimhautkontakt bei Kopulation übertragbare Neoplasie, welche spontan in Europa nur in
mediterranen Ländern vorkommt, in Nordafrika beispielsweise aber häufig ist. Symptome: Permanenter leicht- bis
mittelgradiger blutiger Vaginalausfluss, resp. Präputialausfluss. Vaginoskopie: lokalisierte, solitäre bis multiple oder diffuse
blumenkohlartige weiche Knoten von roter Farbe, welche leicht zerfallen und zu bluten beginnen. Lokalisation in Vagina, oft
nahe der Cervix. (Beim Rüden proximal am Penisschaft an der Umschlagstelle zum Präputium.) Selten Befall anderer
Schleimhäute oder Haut. Sehr selten Metastasierung. Diagnose: Abklatsch-Zytologie.
Therapie im Anfangsstadium chirurgisch, später oder bei Rezidiven Chemotherapie. Spontanheilungen sollen vorkommen.
Erkrankungen des Uterus
Endometritis/Metritis post partum
Vorkommen im Anschluss an eine Geburt, infolge bakterieller Infektion. Vom infizierten Uterus aus kann es einerseits zu
Peritonitis kommen wegen Bildung von Nekrosen und Ulzerationen in der Uteruswand, andererseits zu Sepsis und schwerer
lebensbedrohlicher Allgemeinerkrankung.
Ursachen: lange Geburtsdauer, Schwergeburt, Plazentaretention. Unsterile Manipulation bei Geburtshilfe.
Therapie: Antibiose und intensiv symptomatisch. In schweren Fällen zudem Ovariohysterektomie, sobald es der
Allgemeinzustand erlaubt.