Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

Vaginitis, Vaginitis juvenilis - Seite 2

Copyright © Michael Treude senior 2021. Alle Rechte vorbehalten, siehe Impressum - Optimiert für XGA - Erstellt mit MAGIX Web Design Premium
Zurück Zurück Seite 3 Seite 3

Vaginalschleimhaut-Hyperplasie, Vaginalprolaps

Auftreten zu Beginn der Läufigkeit im Proöstrus und Östrus. Abnorme Ödematisierung und Verdickung der

Vulvaschleimhaut. In schwergradigen Fällen Vorfall von Schleimhaut aus der Vulva in zunehmendem Umfang. Anfänglich

besteht der Vorfall nur im Sitzen oder Liegen. Im weiteren Verlauf wird er permanent und die Schleimhaut berührt den Boden,

was zu Entzündung, und infolge Erosion zudem zu sekundärer Infektion führen kann. Der Prolaps verschwindet nach Ende

der Läufigkeit spontan, wird jedoch oft mit jeder Läufigkeit massiver und schließlich durch Gewebsinduration infolge

chronischer Entzündung irreversibel. Therapie in geringen Fällen ohne Schleimhautvorfall nicht nötig. In schweren und

irreversiblen Fällen chirurgisch. Die Therapie mit Gestagenen ist an sich ebenfalls wirksam, greift jedoch in den

Hormonzyklus ein und kann die Entstehung einer Pyometra verursachen. Wegen der Rezidiven ist die Kastration anzuraten.

Von Zuchtverwendung ist abzuraten wegen familiärer Häufung des Problems.

Vaginale Neoplasien

Kolbenartige, oft gestielte gut begrenzte derbelastische Neoplasien, welche mit der Zeit die gesamte Vagina ausfüllen und

prolabieren, ähnlich eines Vaginalprolalpses. Meist handelt es sich um benigne Polypen, Lipofibrome oder Fibrome. Therapie

chirurgisch.

Maligne Neoplasien selten.

Transmissibler venerischer Tumor (Sticker Sarkom)

Ausschließlich durch direkten Schleimhautkontakt bei Kopulation übertragbare Neoplasie, welche spontan in Europa nur in

mediterranen Ländern vorkommt, in Nordafrika beispielsweise aber häufig ist. Symptome: Permanenter leicht- bis

mittelgradiger blutiger Vaginalausfluss, resp. Präputialausfluss. Vaginoskopie: lokalisierte, solitäre bis multiple oder diffuse

blumenkohlartige weiche Knoten von roter Farbe, welche leicht zerfallen und zu bluten beginnen. Lokalisation in Vagina, oft

nahe der Cervix. (Beim Rüden proximal am Penisschaft an der Umschlagstelle zum Präputium.) Selten Befall anderer

Schleimhäute oder Haut. Sehr selten Metastasierung. Diagnose: Abklatsch-Zytologie.

Therapie im Anfangsstadium chirurgisch, später oder bei Rezidiven Chemotherapie. Spontanheilungen sollen vorkommen.

Erkrankungen des Uterus

Endometritis/Metritis post partum

Vorkommen im Anschluss an eine Geburt, infolge bakterieller Infektion. Vom infizierten Uterus aus kann es einerseits zu

Peritonitis kommen wegen Bildung von Nekrosen und Ulzerationen in der Uteruswand, andererseits zu Sepsis und schwerer

lebensbedrohlicher Allgemeinerkrankung.

Ursachen: lange Geburtsdauer, Schwergeburt, Plazentaretention. Unsterile Manipulation bei Geburtshilfe.

Therapie: Antibiose und intensiv symptomatisch. In schweren Fällen zudem Ovariohysterektomie, sobald es der

Allgemeinzustand erlaubt.

Kuvasz vomWolfskampe Medizin InfoSeiten