Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren
Giftige Pflanzen für unsere Haustiere - Seite 4
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Buchsbaum (Buxus sempervirens):
Ca. 130 Alkaloide sind in der Pflanze nachgewiesen worden, von denen das Cyclobuxin die wichtigste Komponente
darstellt. Besonders Rinde und Blätter enthalten wirksame Gifte. Es hat die Eigenschaft, zuerst erregend und dann lähmend
auf das zentrale Nervensystem zu wirken. Die Giftigkeit geht auch nach Trocknung der Pflanze nicht verloren. Die tödliche
Dosis beträgt beim Hund beispielsweise 5 g Blätter/kg Körpermasse. An Symptomen sieht man durch Magen-
Darmreizungen Erbrechen und Durchfall, in der Folge Krämpfe, Erregungszustände und schließlich Lähmungen. Der Tod
tritt durch Atemlähmung oder das vollständige Versagen des Herz-/Kreislaufsystems ein. Gelegentlich werden auch
Blutgerinnungsstörungen gesehen. Dank des sehr bitteren Geschmackes ist die Aufnahme von frischem Pflanzenmaterial
selten, aber Welpen könnten durchaus gefährdet sein. Behandlung: Wässrige Aufschlämmung von Tierkohle, Tierarzt.
Lebensbaum oder Thuje (Thuja) (Thuja occidentalis):
Giftig sind die Blätter, die entzündungsfördernde Stoffe enthalten. Bei der Aufnahme kommt es zu Magen-Darmentzündung
und Krämpfen. In schweren Fällen treten Leber- und Nierenschäden auf. Tetanische Wirkung auf Uterus im letzten Drittel
der Trächtigkeit. Welpen könnten durchaus gefährdet sein. Gegenmaßnahme: Tierkohle, Tierarzt.
Eibe (Taxus baccata):
Dieser immergrüne Strauch oder Baum wird nicht nur gerne in Gärten angepflanzt, die Zweige werden auch in der Advents-
und Weihnachtzeit verwendet, da sie nicht nadeln. Die gesamte Pflanze mit Ausnahme der roten Scheinbeere (das rote
Fruchtfleisch des Samenmantels) ist als extrem giftig einzustufen. Während das rote Fruchtfleisch harmlos ist, wirken die
schwarzen Kerne in zerkautem Zustand giftig. Werden sie komplett geschluckt, passieren sie den Darm ohne Wirkung.
Hingegen erzeugen die bitteren Eibenblätter eine garantiert toxische Wirkung. Das Benagen der Zweige reicht schon aus um
den Hund zu vergiften. Im Mittelalter war es Usus, Pfeilspitzen mit Eibensaft zu vergiften. Plötzliche Todesfälle ohne
vorhergehende Krankheitszeichen sind dabei typisch.
Bei kleineren Mengen kommt es nach 30-90 Minuten zu durch die Entzündungen der Magen-, Darmschleimhaut zu Erbrechen
und Durchfall sowie Entzündungen von Nieren und Blase. Bei größeren Mengen verursachen die Alkaloide einen
dramatischen Anstieg von Puls und Atemfrequenz und Kreislaufschwäche bis hin zur Verflachung der Atmung und zum Tod,
der durch eine Atemlähmung eintritt. Das Haupttoxin Taxin führt zu der Lähmung des Atemzentrums und zu einer
Herzlähmung, was innerhalb weniger Minuten zum Tod führen kann.
Andere Symptome: Desorientiertheit, Kollaps, Fieber, fehlender Lichtreaktion der Pupille, Atemnot, Unterhautblutungen
und Koma.
Als tödlich für einen Hund gelten 30 Gramm der Nadeln. Welpen sind ganz besonders gefährdet.
Gegenmaßnahme: Schwierig, Tierkohle, Magenspülung, künstliche Beatmung, sofort zum Tierarzt