Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren
Felines Immundefizienz-Virus (FIV) - Seite 2
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Von diesem Übergangsstadium erholen sich die Tiere meist rasch und die Krankheit kommt scheinbar für
mehrere Monate zum Erliegen. Während dieser Zeit nimmt die Zahl der CD4-positiven Zellen im Blut stetig
ab. Das Verhältnis von CD4- zu CD8-positiven Zellen verschiebt sich, und es kommt zu Fehlfunktionen der B-
und T-Zellen. Im weiteren Verlauf hat FAIDS keine eindeutigen Symptome, da sie teilweise durch
Sekundärinfektionen infolge der Immunschwäche geprägt ist. Erst etwa sieben bis neun Jahre nach der
Infektion werden die ersten Aidsartigen Symptome sichtbar. Dadurch, dass FIV auch Zellen des
Nervensystems wie Gliazellen und Astrozyten infizieren kann, kommt es teilweise zu neuropathogenen
Symptomen wie verzögerten Reaktionen, vorübergehenden Lähmungen, Verhaltensänderungen und
Anisokorie.
Je nach Stadium der Erkrankung treten weitere Symptome auf: schlechtes Fell, Fieber, Durchfall,
Verhaltensstörungen infolge einer Enzephalopathie, chronische Entzündungen (Bindehaut-, Zahnfleisch-,
Maulschleimhautentzündung), starke Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit (Inappetenz) und Schwellungen der
Lymphknoten. Der zeitliche Verlauf der Erkrankung hängt auch von den FIV-Subtypen ab. Bei manchen
pathogeneren Stämmen sterben 5 bis 25% der Hauskatzen innerhalb eines Jahres.
Diagnose:
Aufgrund des sehr variablen klinischen Bildes kann eine Diagnose nur durch serologischen Nachweis der
Antikörper (theoretisch auch durch eine Virusisolation) erfolgen. Wegen des möglichen Vorhandeseins
kolostraler Antikörper sollten Jungkatzen im Alter von 6 Monaten erneut getestet werden.
Der ELISA-Test kann falsch-positive Ergebnisse bringen, weshalb eine Verifizierung über Western Blot oder
indirekten Immunfluoreszenztest notwendig ist.
Differentialdiagnostisch sind Feline Leukämie und Feline Infektiöse Peritonitis in Betracht zu ziehen.
Behandlung / Therapie:
Eine Therapie zur Heilung von FAIDS gibt es bisher nicht. Erkrankte Katzen müssen vom Freigang
ausgeschlossen werden, um andere Katzen nicht zu gefährden. Normale soziale Kontakte ohne Beißereien und
Rangkämpfe unter in einem Haushalt zusammenlebenden Katzen führen in der Regel zu keiner Ansteckung.