Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren

Schilddrüsenprobleme beim Hund - Seite 4

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Da die autoimmun bedingte Thyroiditis inzwischen gerade bei größeren Rassen weit verbreitet ist, körperliche

Symptome durch den Hormonmangel aber erst in einem fortgeschrittenen Stadium auftreten, empfiehlt es sich

zumindest die Zuchttiere einmal jährlich auf diese Antikörper untersuchen zu lassen. Dies gilt in doppelter Hinsicht

für die Zuchthündinnen: Neben den genetischen Effekt gibt die Mutter Antikörper über die Plazenta an die

Ungeborenen und dann nachgeburtlich mit der Kolostralmilch an die Welpen weiter. Es ist nicht auszuschließen, dass

diese mütterlichen Antikörper einen Effekt auf die Gewebe der Welpen haben.

Hunde mit nachgewiesenen Antikörpern gegen T3 und T4 (in Deutschland ist der Test nicht mehr verfügbar) oder gegen

Thyreoglobuline benötigen unbedingt die Zufuhr von Schilddrüsenhormon. Sie sollten nicht zur Zucht verwendet werden.

3. Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die als ein Symptom erniedrigte Schilddrüsenwerte haben:

Infektionserkrankungen

Leber- und Nierenerkrankungen

Unfallfolgen

allergische Reaktionen

Stress

Aus diesem Grunde sprechen Tiermediziner vom „Sick Euthyroid Syndrom“, weil die niedrigen Schilddrüsenwerte nicht

ursächlich auf eine Störung der Schilddrüse zurückzuführen sind.

Die meisten Tierärzte betrachten in diesen Fällen die niedrigen SD-Werte als eine Anpassungsleistung des Körpers und

lehnen eine Behandlung mit SD-Hormonen ab. Dies ist sicher auch gerechtfertigt, wenn die Grunderkrankung erkannt und

behandelt wird. Anders sieht es meiner Meinung nach bei Stressfolgen aus. Dauerstress führt zu einem erhöhten Spiegel von

Stresshormonen, besonders Cortisol. Hohe Cortisolwerte sind oft korreliert mit niedrigen SD-Hormon-Werten; dies

wiederum macht den Hund noch stressanfälliger und es damit sehr schwierig, Hund und Besitzer aus dem Stresskreislauf

herauszubekommen.

Rüden, die sexuell leicht erregbar sind, stehen unter Dauerstress und haben demzufolge oft niedrige Schilddrüsenwerte

verbunden mit dem leichten Auslösen aggressiver Verhaltensweisen. In diesen Fällen sollte über eine Kastration

nachgedacht werden, da die gesundheitlichen Folgen von Dauerstress die Anforderung an eine medizinische Indikation

erfüllen.

Die SD-Werte können eindeutig zu niedrig sein - dann liegen sie unterhalb der angenommen Norm - oder sie können fraglich

zu niedrig sein. Für einen jungen Hund sollten eigentlich Werte in der unteren Hälfte des Normbereichs als fraglich gelten!

Lässt sich die Ursache des angenommen „Sick Euthyroid Syndroms“ feststellen, so sollten nach der Behandlung der

Grunderkrankung die Werte wieder ansteigen.

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