Gesundheit und (Erb-) Krankheiten bei unseren Haustieren
Vaginitis, Vaginitis juvenilis - Seite 5
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Störungen der Trächtigkeit
Trächtigkeitsdiagnose:
Palpation: Hündin, ruhig, normaler Nährzustand: 2 bis 3 Wochen nach Ende der Läufigkeitssymptome. Kätzin id Bei beiden
Befunde unsicher. Im letzten Drittel der Trächtigkeit bei Kätzin Ampullen palpierbar. Hund und Katze: Gegen Geburtstermin
zu ev. Fötbewegungen palpierbar
Bildgebende Untersuchungen: Frühdiagnose Ultraschall; Zur Bestimmung der Anzahl Föten (ab 45. Tag der Trächtigkeit)
Röntgen zuverlässiger als Ultraschall.
Relaxin-Nachweis im Blut: Labor Gräub, Vollblut ab 26. Tag nach dem letzten Decktag
Abort/Frühresorption
In der ersten Hälfte der Trächtigkeit absterbende Föten werden normalerweise resorbiert, sodass kein Vaginalausfluss
entsteht. Späteres Absterben der Föten führt insbesondere bei Kätzinnen zu Abortanzeichen mit blutigem Vaginalausfluss,
der in späten Aborten auch fötale Gewebsteile enthält. Dies wird auch beobachtet nach Ovariektomie bereits trächtiger
Kätzinnen. Während Kätzinnen nach Resorption/Frühabort meist wieder rollig werden, bleiben bei Hündinnen die Anzeichen
von Trächtigkeit/Scheinträchtigkeit mit Entwicklung der Milchdrüsen bestehen. Hündinnen mit Verdacht auf Frühresorption
oder Abort sollten auf Infektionen (Brucella canis, andere chronische bakterielle Infektionen des Uterus) untersucht werden.
Verlaufsuntersuchung der Trächtigkeit mit Ultraschall ist eine Möglichkeit, Frühresorption zu erkennen. Die Ursachen sind
vielfältig.
Teratogene Medikamente
Bei Tieren, welche während der Trächtigkeit erkranken, muss darauf geachtet werden, dass keine Medikamente mit
möglicher teratogener oder die fötale Entwicklung störender Wirkung verabreicht werden. Dies gilt beispielsweise auch für
einige Substanzen gegen Endoparasiten und gewisse Antibiotika, sowie für Impfstoffe, welche nicht ausdrücklich auf dem
Beipackzettel als für trächtige Tiere anwendbar deklariert sind.
Torsio uteri
Seltene Ursache von akutem Abdomen während der Trächtigkeit.
Verlagerung des Uterus in Inguinalhernien und Diaphragmalhernien
Inguinalhernie: Zunehmende inguinale, meist unilaterale Schwellung. Gefahr der Inkarzeration. Diagnose Ultraschall.
Therapie: chirurgische Reposition. Diaphragmahernie: Allgemeinstörungen, Atemprobleme.
Gastrointestinale Störungen
Gegen Ende der Trächtigkeit nimmt der Uterus einen grossen Teil des Abdomens ein was mehr oder weniger ausgeprägt zu
Zwerchfellhochstand und Verdrängung der Abdominalorgane führt. Starke Magenfüllung kann daher Erbrechen auslösen.
Haltung und Fütterung sind deshalb äußerst wichtig. Der vermehrte Nahrungsbedarf muss auf mehrere Malzeiten verteilt
werden und es ist auf regelmäßigen Kotabsatz zu achten. Da obese Tiere vermehrt gefährdet sind, sollte bei zur Zucht
vorgesehenen Hündinnen und Kätzinnen auf eine gute Kondition und normalen Nährzustand geachtet werden.